Nach dem ich „Die Eisrabenchroniken“ Teil eins "Fluchbrecher" bereits hier auf dem Blog rezensiert habe, folgt nun die Besprechung von Teil zwei "Monsterjäger". Der zweite Teil ist wie sein Vorgänger auch ein LitRpG. Ich bin noch neu in diesem Genre, den dies ist die erste Reihe, die ich dort lese. Aber Richard Schwartz ist meinem Lieblingsautor und mit ihm erkunde ich gerne neue Gefilde der Bücherwelten. Ich konnte Richard Schwartz auf dem Piper Fantasy Abend treffen, dies war ein ganz besonderes Erlebnis für mich.
Inhalt:
Um Teil zwei verstehen zu können umreiße ich die Handlung von Teil eins nochmals kurz und versuche aber große Spoiler zu vermeiden.
Alexandra Eisrabe ist eine ehemalige Militärhubschrauberpilotin. Nach einem schweren Unfall vor einigen Jahren ist sie nun querschnittsgelähmt und verliert ihre Lebensfreude.
Der Wissenschaftler und Arzt Dr. Jensen bietet ihr jedoch eine Möglichkeit zur Genesung. Sie soll mittels einer neuronalen Brücke in das MMORPG Vorena Online transferiert werden. In dieser Zeit soll sich ihr Körper Regenieren und die Nervenstränge mittels modernster Technik wieder aufgebaut werden. In Vorena lebt sie ein neues Leben als Herzogin von Maren und Teil dieser Welt. Sie spielt das Spiel, trifft ihre Freunde aus dem früheren Militärleben und heilt langsam ihren Körper. Teil eins erklärt die Mechaniken von Vorena und ist der Einstieg zu etwas größerem.
Nun zur Handlung von Monsterjäger:
Alex ist zusammen mit ihren Freunden in Vorena, sie müssen das Herzogtum Maren wieder vereinen und zu neuer Macht verhelfen. Denn der Fluch der bösen Zwillingsschwester von Alex bindet Teile des Landes noch immer. Um dieses Ziel zu erreichen müssen sie sich mit Intrigen, Dämonen und bösen Göttern anlegen um erneut Frieden ins Herzogtum zubringen. Denn ein Gottcomputer scheint sich nicht an die Regeln zu halten. Alex Charakter hat enorme Bedeutung für das Spiel doch weder sie noch ihre Freunde könne auch nur im Entferntesten einschätzen welche Folgen Alex Entscheidungen für das Spiel, aber auch für die „Realität“ haben können. Ihr wurde eine große Aufgabe zugedacht. Aber ihre erste Priorität ist spiel einfach das Spiel.
Meinung:
Ich mochte bereits Fluchbrecher, den ersten Teil der Reihe, sehr gerne aber Monsterjäger hat mir nochmal besser gefallen. Die Stärken die bereits Teil eins hatte, wurden weiter ausgebaut.
Der Roman ist wieder aus der sich von Alex, Ice geschrieben auch wenn sie diesem Namen, deutlich weniger gerecht wird als in Teil eins. Alexandra ist ein toller Charakter und verliert nun im Lauf der Zeit immer mehr ihre unnahbare Art. Sie ist nun ein Charakter mit dem man gerne mitfiebert, und man immer wieder neue Facetten kennen lernen kann. Ich hatte Spaß sie auch in diesem Buch auf ihren kleinen und großen Questen zu begleiten.
Die Erzählweise ist ähnlich der vom Vorgänger. Dies kann gerade, wenn man dieser Art zu Erzählen nicht gewohnt ist etwas Zeit brauchen um sich daran zu gewöhnen. Doch es ließt sie dadurch sehr flüssig und authentisch, wie wenn man im Kopf des Protagonisten viel mithören kann.
Der typische Humor von Richard Schwartz darf natürlich in diesem Buch auch nicht fehlen. Ich selbst konnte mir häufig ein kleines Lächeln nicht verkneifen, wenn mal wieder das System Alex eine sarkastische Systemnachricht anzeigt oder Diana wieder Alex sagt das sie das MANUEL LESEN SOLL.
Durch diese Einstreuung von humoristischen Szenen gemischt mit Action und Abenteuer entsteht ein packender Mix, von dem ich gerne mehr hätte.
Diese Eigenschaften gehören auch zu den Punkten, die ich an der Askir Reihe besonders zu schätzen gelernt habe. Er braucht nicht immer das große Drama um eine fesselnde und mitreisende Geschichte erzählen zu können.
Eine weitere Besonderheit dieser Reihe ist der questartige Erzählstil des Buches. Es gibt einen großen Haupthandlungsstrang und kleinere Nebenquests, die man macht, um Stärker zu werden.
Ein Punkt, der mir ebenfalls gute gefallen hat, war die Einbindungen der Rahmenhandlung um die Alex in realen Leben und ihrer Spielfigur. Darauf darf man als Leser sehr gespannt sein.
Die anderen Charaktere neben Alex wirken leider manchmal etwas platt, so wird Elena dadurch charakterisiert, dass sie ein NSC und keine Wiedergängerin ist und somit aus der Action rausgehalten. Auch die Freunde von Alex, Cat, Mouse, Fire und Hog bekommen leider etwas wenig Hintergrundgeschichte und damit auch wenig Tiefe und Wiedererkennungswert. Sympathisch sind sie trotzdem, nur die Bindung zu ihnen leidet etwas. Ein Problem, aber auch eine Besonderheit des Buches ist das Prinzip, das die Protagonisten nicht wirklich sterben können. Dies nimmt etwas die Spannung raus, da aber die Zuneigung zu den sterblichen NSC so groß ist, ist dies nur ein kleiner Abzug und gehört zum Buchprinzip.
Im großen und ganzen bin ich nun sehr gespannt auf Teil 3 und die Fortsetzung beider Handlungsstränge in der realen und fiktiven Welt mit viel Humor und starken Gegnern.
Autor:
Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt – mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschien die neue Reihe »Die Eisraben-Chroniken«.
Sprecher:
Michael Hansonis (* 11. August 1960 in Köln) ist ein deutscher Musiker, Songwriter und Schauspieler. Er ist der Standardsprecher für alle Romane von Richard Schwartz, war außerdem schon für Markus Heitz und Tess Gerritsen tätig
Rezension des Buches in anderen Blogs:
Astis Hexenwerk
Buchinfos:
Titel: Monsterjäger: Die Eisraben-Chroniken 2
Autor: Schwartz, Richard
Sprecher: Hansonis, Michael
Verlag: Piper2019
Sprache: Deutsch
Format: Paperback, 528 Seiten
ISBN-13: 978-3-4927-0533-2
© Cover und Biografie Piper Verlag