Puh... Ich sitze gerade am Rechner und versuche, all die vielfältigen Eindrücke, die ich an diesem Wochenende gesammelt habe, zu sortieren. Ich habe mich entschieden, euch einfach mit auf meine Reise zu nehmen und zu berichten, was ich alles erlebt habe. Lasst mich also mit dem Freitagnachmittag beginnen.
Die RatCon 23 öffnete ihre Pforten in der Stadthalle von Limburg am Freitag. Um 18:30 Uhr schaffte ich es schließlich dort hin, nachdem meine Anreise mit der Deutschen Bahn sich als etwas herausfordernder erwiesen hatte. Mein Ziel war es, um 19:00 Uhr an meiner ersten Lesung teilzunehmen. So verschaffte ich mir rasch einen Überblick und machte mich auf den Weg.
Diese erste Lesung erwies sich gleich als Highlight für mich. Bernhard Henne und Robert Corvus trugen den Prolog eines ihrer Phileasson-Romane vor, begleitet von dem charakteristischen dröhnenden Gesang, den man von ihren Lesungen kennt.
Dies war eine faszinierende Erfahrung, besonders in diesem Kontext, da die Phileasson-Romane auf den gleichnamigen Abenteuern für "Das Schwarze Auge" basieren. Die Stimmung war besonders herzlich, und der Schildwallgesang erklang lauter denn je. Natürlich waren auch Bernhard Henne und Robert Corvus wieder mit einem Stand vertreten und ich konnte mir den zehnten und elften Band der Phileasson-Saga signiert ergattern.
Anschließend begab ich mich gleich zum DSA1-Panel, auf das ich mich bereits im Voraus sehr gefreut hatte. Hier sollte die legendäre Orkland-Kampagne ihren Abschluss finden, und ich hatte das Glück, live dabei zu sein. Jetzt im Nachhinein frage ich mich nur: „Haben die Helden eigentlich einen einzigen Ork gesehen?“ Den Stream konnte man, wie auch die meisten anderen Panels, auf Twitch verfolgen, und sie sollten später auch auf YouTube verfügbar sein. Während des Panels habe ich herzhaft gelacht und die Atmosphäre war einfach phänomenal. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Spieler auf der Bühne und an Markus Plötz für seine Spielleitung.
Als es dann Mitternacht wurde, zog ich mich zurück ins Hotel, um ausgeruht in den nächsten Tag starten zu können. Für diesen Tag hatte ich mir vorgenommen, auch selbst bei zwei Runden mitzuspielen. Schließlich, wozu besucht man eine Pen-and-Paper-Con, wenn man nicht selbst am Spieltisch sitzt? Ehrlich gesagt, hatte ich dabei einige Bedenken. Ich bin in keinem Spielsystem wirklich tief drin und befürchtete, anderen den Spaß zu verderben oder mich ungeschickt anzustellen.
Um 10 Uhr machte ich mich also auf den Weg zu einer Runde Dungeons and Dragons. Diese fand im Freien statt, und es regnete in Strömen. Glücklicherweise hatten wir einen großen Schirm, und die musikalische Untermalung war recht interessant, da zeitgleich gegenüber eine Hochzeit stattfand, von der wir zumindest teilweise Zeugen wurden. Die Runde wurde hervorragend geleitet, die Mitspieler waren großartig, und ich hatte eine Menge Spaß.
Danach hatte ich etwas Freizeit und konnte endlich ausgiebig auf der Con herumstöbern. Dabei habe ich den Stand von Brennstoff besucht und mir ein schönes Holz mit Travia Emblem gekauft und auch beim Stand von der Rabenmutter musste eine neue Würfelkette mit.
Außerdem habe ich mir das sogenannte Mystery Panel zu den Themen ORC und ELF angesehen. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, könnt ihr gerne die Aufzeichnungen auf Twitch anschauen oder auf der Seite von Ulisses nachlesen.
Am Nachmittag nahm ich an einer Einsteiger-Runde für DSA teil. Auch hier sorgte die musikalische Begleitung für eine spannende Atmosphäre, da gerade vor der Location ein Live-Konzert stattfand. Trotzdem muss ich sagen, es war eine großartige Erfahrung. Es war interessant, an einem Tag beide Spielsysteme ausprobieren zu können, und beide vermochten zu begeistern. Während man sich bei DnD rasch einen Charakterbogen schnappt und sich auf ein Abenteuer begibt, ist DSA deutlich mechanischer, insbesondere die Kämpfe können recht lange dauern. Mein Fazit lautet also: Traut euch ruhig an Spielrunden heran, auch wenn ihr euch noch nicht völlig sicher fühlt. Eure Mitspieler und der Spielleiter werden euch mit Sicherheit gerne unterstützen, und die beste Art des Lernens ist die eigene Erfahrung.
Am Sonntag stand vor allem gemütliches Herumstreifen auf dem Programm, gepaart mit dem Besuch verschiedener Panels. So habe ich mir diverse Verlagsvorschauen angesehen und war besonders beeindruckt von der Präsentation zu "Hexxen 1733", bei der einer der Künstler Carlos Díaz besonders hervorgehoben wurde. Ein wahrlich beeindruckender Moment.
Während meines Bummels kam ich auch ins Gespräch mit einigen Ausstellern, und an dieser Stelle möchte ich mich besonders bei Steff von Steffs-Kleynkraemerey oder auch bekannt als Lagerkobold bedanken. Mit ihm habe ich über Miniaturen und deren Bemalung gesprochen. Er ermutigte mich dazu, es einfach auszuprobieren und keine Angst vor Enttäuschungen zu haben. Das war so ein toller Austausch, und ich war danach so dankbar, dass ich dies hier auch nochmal teilen möchte.
Auch habe ich noch mit der lieben Yvraldis unterhalten. Die macht echt süße Kunst und streamt auch.
Einen kurzen Besuch habe ich auch den Stand von Ralf Kurtsiefer abgestattet er komponiert Musik für unter anderem DSA, DSK oder Torg.
Das war also meine erste RatCon, und ich muss sagen, ich würde gerne wiederkommen. Nicht nur wegen der großartigen Menschen, die ich dort getroffen habe, sondern auch, weil ich jetzt wieder eine riesige Lust auf das Pen-and-Paper-Hobby verspüre. Ein herzliches Dankeschön auch an Ulisses und das Organisationsteam dafür, dass alles so reibungslos ablief. Ich hoffe auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.